Was bedeutet die Integration frühkindlicher Reflexe?
Frühkindliche Reflexe sind automatische Bewegungen, die Babys dabei helfen, sich zu entwickeln und die Welt zu entdecken. Sie sind wichtige Bausteine für das spätere Lernen, die Koordination und das emotionale Gleichgewicht.
Manchmal bleiben diese Reflexe länger aktiv als nötig oder werden nicht vollständig integriert. Das kann sich durch Herausforderungen zeigen – sei es in der Schule, bei der Bewegung oder im Verhalten.
Die Reflexintegration ist ein liebevoller Prozess, bei dem das Nervensystem durch gezielte Übungen dabei unterstützt wird, diese Reflexe „nachzureifen“. Dadurch kann Dein Kind in seine volle Kraft und Balance kommen.
Warum sind frühkindliche Reflexe so wichtig?
Schon im ersten Lebensjahr helfen Reflexe Deinem Kind, sich aufzurichten, die Welt zu erkunden und mit anderen in Verbindung zu treten. Sie fördern nicht nur die motorische Entwicklung, sondern auch:
- das Gehör und die visuelle Wahrnehmung,
- die Grob- und Feinmotorik,
- die Sprache und das Gleichgewicht,
- sowie das emotionale Wohlbefinden, etwa Bindung, Vertrauen und den Umgang mit Stress.
Wenn diese Reflexe nicht vollständig ausreifen, kann es sein, dass Dein Kind sich in bestimmten Bereichen schwerer tut.
Wie können Stress und Entwicklung zusammenhängen?
Manchmal erlebt ein Kind schon vor oder nach der Geburt Herausforderungen, die es ihm erschweren, seine Reflexe vollständig zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise:
- emotionaler Stress oder Sorgen während der Schwangerschaft,
- eine schwierige Geburt wie Kaiserschnitt oder Zangengeburt,
- fehlende Entwicklungsschritte wie Drehen, Krabbeln oder Sitzen.
Das Nervensystem Deines Kindes hat dann möglicherweise nicht die Signale erhalten, die es braucht, um sich vollständig zu vernetzen. Hier setzt die Reflexintegration an.
Wie funktioniert KinFlex®?
KinFlex® ist eine ganzheitliche Reflextherapie, die liebevoll und gezielt auf die individuellen Bedürfnisse Deines Kindes eingeht. Dabei arbeiten wir mit:
- Bewegungsübungen (aktiv, passiv, isometrisch),
- kinesiologischen Korrekturen,
- Wahrnehmungsübungen,
- und bilateraler Musik, die das Gehirn in Balance bringt.
Durch diese Methoden bekommt das Nervensystem Deines Kindes die nötigen Impulse, um Reflexe zu integrieren.
Was ist das Ziel von KinFlex®?
KinFlex® schafft eine stabile Basis, damit Dein Kind seine Entwicklungsschritte leichter gehen kann. Es geht dabei nicht nur um körperliche, sondern auch um emotionale Balance. Die Erfahrung zeigt, dass sich bereits nach wenigen Sitzungen spürbare Veränderungen zeigen können – sowohl in der Konzentration, der Bewegung als auch im Verhalten.
Was kann ich als Elternteil tun?
Du kennst Dein Kind am besten. Wenn Du das Gefühl hast, dass es Herausforderungen gibt, lade ich Dich herzlich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein. Gemeinsam schauen wir, was Dein Kind braucht, um in seine Mitte zu finden.
Möchtest Du mehr erfahren? Hier kannst Du den Fragebogen herunterladen, der uns hilft, die ersten Schritte gemeinsam zu planen.
Übersicht über Reflexe und ihre Auswirkungen bei Nichtintegration
Unsere frühkindlichen Reflexe sind essenziell für die Entwicklung von Motorik, Wahrnehmung und emotionaler Stabilität. Wenn sie nicht vollständig integriert sind, können sie zu verschiedenen Herausforderungen führen – nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.
Im Folgenden erhältst Du einen Überblick über die häufigsten Reflexe und die möglichen Auswirkungen, wenn sie nicht integriert sind.
Reflexe und ihre Auswirkungen
Furcht-Lähmungs-Reflex (FLR)
Dieser Reflex hilft eigentlich dabei, Stress- und Schrecksituationen zu bewältigen. Wenn er nicht integriert ist, zeigt sich das durch:
- Hochgezogene Schultern, Schüchternheit und Ängstlichkeit.
- Stress bei Menschenansammlungen.
- Emotionale Herausforderungen wie Trennungs- oder Schulängste.
Moro-Reflex
Ein nicht integrierter Moro-Reflex kann das sozial-emotionale Verhalten beeinträchtigen:
- Stimmungsschwankungen, Wut- und Tränenausbrüche.
- Schwierigkeiten mit Anpassung, Kritik und Wettbewerb.
- Überempfindlichkeit, besonders bei Sinnesreizen wie Helligkeit.
Bonding-Reflex
Dieser Reflex ist entscheidend für die Bindung zwischen Mutter und Kind. Nicht integrierte Reflexe können sich äußern durch:
- Angst vor dem Alleinsein, Bedürfnis nach Aufmerksamkeit.
- Provozierendes Verhalten, Schwierigkeiten mit Autoritäten.
- Angst vor dem Versagen.
Landau-Reflex
Dieser Reflex beeinflusst Haltung und Bewegung. Typische Anzeichen für eine Nichtintegration:
- Steife Körperhaltung und Koordinationsprobleme.
- Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit.
- Schwierigkeiten beim Erlernen von Schwimmbewegungen.
Tonischer Labyrinthreflex (TLR)
TLR vorwärts: Schlechte Haltung, Rundrücken, Schwierigkeiten mit Buchstaben und Zeitwahrnehmung.
TLR rückwärts: Zehenspitzengang, Balanceprobleme, Schwierigkeiten bei räumlicher Orientierung.
Symmetrisch Tonischer Nackenreflex (STNR)
Ein nicht integrierter STNR zeigt sich durch:
- Schwierigkeiten bei Kopf-Hand-Koordination und motorischer Kontrolle.
- Probleme beim Abschreiben von der Tafel.
- Verkrampfungen in Armen und Händen, ineffiziente Sitzhaltungen.
Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex (ATNR)
Dieser Reflex beeinflusst die motorische und kognitive Entwicklung:
- Schwierigkeiten bei Überkreuzbewegungen.
- Rechtschreibprobleme und schräg gehaltene Hefte.
- Ungeschmeidige Augenbewegungen.
Weitere Reflexe
- Spinaler Galant: Hyperaktivität, Verdauungsprobleme, Überempfindlichkeit am Rücken.
- Spinaler Perez: Blasen- und Darmkontrolle, hypersensibles Reagieren auf Reize.
- Palmar-Reflex: Schlechte Handschrift, undeutliche Aussprache, Mundbewegungen beim Schreiben.
- Babinski-Reflex: Gleichgewichtsprobleme, Zehenfehlstellungen, verspätete Sprachentwicklung.
- Plantar-Reflex: Zehenspitzengang, schlechte Feinmotorik, Zähneknirschen.
- Greifreflex: Probleme mit Loslassen und Handkoordination.
Abschluss
Diese Reflexe spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Kindern und Erwachsenen. Eine frühzeitige Reflexintegration hilft dabei, viele dieser Herausforderungen zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.